
In meinem Blogeintrag „Ein Espressionist auf Abwegen…“ habe ich euch erzählt wie ich zum Filterkaffee gekommen bin. Bevor ich Filterkaffee in meine „To-Drink-Liste“ aufgenommen habe, dachte ich immer, dass mich ein Espresso wirklich wach macht, während das Koffein im Filterkaffee kaum spürbar ist. Da ich beides einfach gerne trinke, möchte ich euch kurz die Unterschiede aufzeigen.
Die Zubereitung: Kaffee-Extraktion vs. in Wasser gelöst
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Kaffee und Espresso besteht in der Zubereitung. Filterkaffee wird – bspw. in einer Chemex – innerhalb von zwei bis sechs Minuten aufgebrüht. Espresso hingegen wird mit einem Siebträger bei ca. 9 bar extrahiert. Auch unterscheidet sich der Mahlgrad: Beim Espresso ist dieser sehr fein, beim Filterkaffee grob bis körnig. So erhält man einen Single Espresso (25ml) mit knapp der Hälfte Koffein im Vergleich zu einer Tasse Kaffee (ca. 150ml).
Die Röstung: Kleiner, aber feiner Unterschied
Häufig werden exakt die gleichen Bohnen der selben Plantage verwendet um sowohl Espressobohnen als auch (Filter)Kaffeebohnen herzustellen. Der Hauptunterschied besteht in der Röstdauer. Kaffeebohnen werden zwischen 12 und maximal 19 Minuten geröstet. Espressobohnen werden meistens über 20 Minuten geröstet. Beide Röstungen kann man (in der Regel) anhand der Farbe auseinander halten. Kaffeebohnen sind häufig deutlich heller als Espressobohnen.
Während des Röstvorgangs treten Säuren aus den Bohnen aus. Röstet man über diesen Punkt hinaus – wie häufiger bei Espressobohnen – so verbrennen die Säuren. Die kürzere Röstdauer ist auch der Grund für den höheren Säuregehalt bei Kaffee. Espresso enthält hingegen weniger Säure, aber auch einen erkennbareren Geschmack der Röstaromen.
Die Kür: Geschmack und Aussehen
Das Auge isst und trinkt bekanntlich mit. Für mich ist das optisch attraktivere Getränk der Espresso. Aufgrund des hohen Drucks bei der Extraktion, kommt er mit einer Cremahaube daher. In einem durchsichtigen Espressoglas betrachtet, sieht man, dass sie deutlich zwei Schichten bilden. Die Crema besteht aus Fetten und Schwebestoffe, die bei der Extraktion aus den Kaffeebohnen austreten.
Leicht dickflüssig ist der Espresso geschmacklich das intensivere Getränk. Die beim Rösten hervorgebrachten Noten kommen stark zur Geltung.
Im Vergleich dazu ist Filterkaffee sehr viel „flüssiger“ und farblich heller, kann sogar fast durchsichtig wirken. Da bei der Zubereitung kein Druck aufgebracht wird, hat er auch keine Crema. Durch das Filtrieren des Kaffees erhält man einen komplexeren Geruch, der aber weniger intensiv als beim Espresso ist. Auch die geschmacklichen Komponenten sind deutlich vielfältiger und machen Spaß!
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