Bei der Menge an Kaffeebohnen, die ich in den letzten Jahren konsumiert habe, verliere ich mittlerweile den Überblick. Welche Kaffeebohnen waren besonders gut und welche haben mich enttäuscht?
Daher habe ich mich endlich entscheiden, mein persönliches Ranking oder eine Art Bohnentagebuch zu führen. Die Ergebnisse davon werde ich in Form eines Rankings hier monatlich veröffentlichen, doch bevor ich damit starte, lege ich die Rahmenbedingungen für den Test in diesem Beitrag fest.
Da ich in 2020 viel im Home Office arbeiten durfte, konnte ich auch viel häufiger neue Röstereien ausprobieren. Ich habe in 2020 wohl meinen persönlichen Rekord an gekauften Kaffeebohnen (ca. 24kg) übertroffen. Für mein Ranking habe ich verschiedene Kategorien festgelegt. Viele davon erkennt ihr sicher teilweise nach einer kurzen Google Suche wieder, hier muss ich das Rad nicht neu erfinden.
Vorgehen
Alle Bohnen werden unter den gleichen Bedingungen und ohne die Zugabe von Zucker oder Milch o.ä. bewertet. Ich werde Espressobohnen und Filterkaffeebohnen testen, wobei sich Equipment und Vorgehen natürlich unterscheiden.
Für Filterkaffee bedeutet das: Pour Over mit Papierfilter für die V60, immer schwarz; gemahlen wird aktuell mit einer Baratza Encore. Ich gebe 300ml Wasser auf i.d.R. 19gr. Kaffeebohnen und brühe dunkle Röstungen mit 91 – 93 Grad, helle Röstungen mit 93 – 95 Grad auf.
Bei Espressoröstungen werde ich immer einen doppelten Espresso mit einer Bezzera BZ 10 Siebträger zubereiten und aktuell mahle ich meine Espressobohnen – Menge: Zwischen 16gr. – 19 gr. – mit einer Eureka Mignion. Die Bezugszeit variiert zwischen 25 und 45 Sekunden.
Bewertungskriterien
Für jede der Kategorien lege ich eine maximale Punktzahl fest, durch deren Höhe eine subjektive Gewichtung erfolgt. Für mich ist z.B. das Kriterium „persönlicher Geschmack“ entscheidender als die Angaben zur Herkunft. Auch wenn ich beim Einkauf darauf achte, dass der Kaffeebauer möglichst viel von dem Verkauf der Bohne hat, möchte ich vor allem Geschmack und Qualität bewerten. Die Gesamtpunktzahl errechnet sich aus der addierten Zahl aller Punkte – maximal kann ein Filterkaffee (F) 35 Punkte erreichen und ein Espresso (E) 38 Punkte.
Erster Eindruck (max. 5 Punkte) (F+E)
Beim ersten Eindruck zählt genau das! Wie hoch ist die Bohnenqualität der umgemahlenen Bohnen? Sind viele Kaffeehäutchen etc. dabei? Natürlich nehme ich auch den ersten Eindruck – ungemahlen und gemahlen – in Form des Geruchs mit auf.
Detailangaben, Herkunfsnachweis und Zusammensetzung (F+E) (5 Punkte)
Je mehr über die Herkunft und die Aufbereitung der Bohnen mitgeteilt wird, desto mehr Punkte gibt es in dieser Kategorie. Transparenz ist – auch beim Kaffee – ein hohes Gut! Nicht fehlen dürfen aus meiner Sicht auch die Zusammensetzung (Robusta? Arabica?), das Röstdatum sowie eine Empfehlung für die Zubereitung (Espresso, Filter, Chemex, Siebträger).
Persönlicher Geschmack (F + E) (15 Punkte)
Hier achte ich vor allem auf das Mundgefühl des Kaffees. Fühlt sich der Kaffee „rund“ und ausgewogen an? Ist das Geschmacksprofil gut abgestimmt?
Einhaltung Geschmacksversprechen (F+E) (5 Punkte)
Die Verpackung verspricht häufig bestimmte Geschmacksnoten. Bei der Verkostung und Bewertung werde ich darauf achten, dass die versprochenen Nuancen auch zu erkennen sind.
Crema (E) (3 Punkte)
Zu einem gutem Espresso gehört für mich eine gute und stabile Crema, auch wenn sie natürlich nicht zwingend den Geschmack beeinflusst.
Sonderpunkte für: Außergewöhnliche Noten / Geschmack / Faire Behandlung der Farmen (E + F) (5 Punkte)
Ebenfalls eine sehr subjektive Kategorie: Überzeugt mich ein Kaffee überdurchschnittlich oder überrascht er mich, so behalte ich mir vor Bonuspunkte zu vergeben.
Fazit & Ranking
Am Ende landet der Kaffee in meinem Ranking. Vor allem bei Filterkaffee probiere ich in der Regel alle mir zur Verfügung stehenden Brühmethoden aus, um euch eine Empfehlung zu geben, mit welcher der Kaffee am besten schmeckt.
Fehlt euch etwas in den Beurteilungskriterien? Habe ich etwas vergessen? Ich freue mich auf euer Feedback!
Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag zu ihrem Bohnenranking. Ein Bohnentagebuch hört sich wirklich gut an. Wir haben Kaffee auch sehr gerne zu Hause und planen in vielen verschiedenen Cafés Kaffee zu trinken und diese zu bewerten. Ein Bohnentagebuch wird als Nächstes anstehen!